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mardi 10 mars 2009

In den Dörfern Chewsuretiens : zwischen archaischen Lebensweisen und dem 21. Jahrhundert

Von Nicolas LANDRU in Dschuta, Schatili, Korscha und Tbilissi
Veröffentlicht in caucaz.com am 04/03/09



Dschuta ist ein kleines Dorf von etwa dreißig Familien. Es befindet sich im Herzen der östlichen Massive des georgischen Großen Kaukasus, deren höchste Erhebung mit 5033 Metern der Berg Kasbek darstellt. Sieben Kilometer entfernt von der Grenze zu Inguschetien in der Russischen Föderation liegt Dschuta am Nordhang der Bergkette. Mit einer Höhe von 2200 Metern stellt es knapp hinter Uschguli im westgeorgischen Swanetien den am zweithöchsten bewohnten Ort Europas dar – falls hier überhaupt noch Europa sein sollte. Über einem tiefen Tal gelegen, befindet sich Dschuta am äußersten Rand der georgischen historischen Regionen von Chewi und Chewsuretien. Oberhalb des Dorfes wohnt keine Menschenseele mehr: halb christliche, halb heidnische Heiligtümer aus trockenem Stein kann man dort als einzige Spuren von Zivilisation finden.



Vom inneren Chewsuretien durch das Tschauchi-Massiv (3842m) isoliert und mit dem Hauptort von Chewi, Stepantsminda (Kasbegi), durch eine Strasse verbunden, wird Dschuta von Chewsuren bewohnt, einer in Georgien spezifischen Stammesgruppe. Im Dorf würde man zwecklos nach Herrn Arabuli fragen, denn alle Einwohner heißen hier so, wahrscheinlich wegen eines gemeinsamen Vorfahren. Auch anderswo in Chewsuretien ist dieser Nachname häufig anzutreffen.

Die Chewsuren zwischen Mythos und Realität

Die Chewsuren, die aus insgesamt etwa 700 Familien bestehen, sind eine besondere Gruppe unter den Georgiern. Sie werden von der nationalen Romantik als zeitlose Wächter der georgischen Identität und des Glaubens idealisiert, imaginiert als stolze Krieger in Kreuzzügler-Kettenhemden, die das orthodoxe Kreuz hochhalten und rastlos muslimische Tschetschenen, Perser oder Dagestaner bekämpfen. Als Inhaber ungestorbener heidnischer Traditionen hätten sie die Seele der Urgeorgier sogar durch die Zeiten des Christentums hindurch erhalten.

Wascha Paschawela, ein georgischer Dichter aus dem 19. Jahrhundert, der selbst aus dem an Chewsuretien grenzenden Gebiet Pschawi stammte, zelebrierte ihre Tapferkeit und ihre Liebe zur Natur. Doch als der „nationale Kommunismus“ der 1950er Jahre den Mythos des reinen Chewsuren für ein Publikum in Tbilissi ausgrub, war schon die Hälfte Chewsuretiens entvölkert und seine Einwohner in das Flachland von Kachetien, Kwemo Kartli oder nach Tbilissi deportiert worden. Die massive Industrialisierung brauchte Arbeitskräfte für die Fabriken und Kolchosen, die damals aus dem Nichts in der Steppe erbaut wurden und heutzutage fast vollständig verfallen sind. Daneben war das sowjetische Regime ständig auf Schwierigkeiten gestoßen, sich die turbulenten Chewsuren gefügig zu machen, die vorher niemals äußeren Herrschern ganz unterworfen gewesen waren. Die Machthaber schienen kein Problem im Gegensatz zwischen politischer Aktion und Propaganda zu sehen: das Dorf Schatili, ein mittelalterlicher Aul (nord-kaukasisches befestigtes Dorf), wurde durch Filme zur Ikone der Bergregionen Georgiens, kurz nachdem man seine Einwohner von dort vertrieben hatte.

Geographisch in Chewi gelegen, blieb Dschuta von der Vertreibung seiner Bevölkerung verschont. Allerdings ist es kein Zufall, dass Jago, ein Mann aus dem Dorf, der in Kasbegi zur Schule ging, in Tbilissi studierte und jetzt versucht, den Tourismus in Dschuta zu entwickeln, eine Chewsurin geheiratet hat, die aus Südkachetien kommt. Dorthin hatte man ihre Familie in den 50er Jahren deportiert. Solche Fälle sind weit verbreitet: da Chewsuren meist Chewsurinnen heiraten, versuchen deportierte Familien, die Töchter mit Männern zu vermählen, die noch in Chewsuretien verwurzelt sind.

Harte Lebensbedingungen

Diejenigen, die in den Bergen geblieben waren, hatten nie ein einfaches Leben geführt. Jagos Großvater, ein Schafhirte, starb in einer Lawine. Jagos Kindheit verlief mit wenigen Kontakten zur Außenwelt, ohne Strom, in einem Haus wo Menschen und Tiere gemeinsam lebten. Dschutas Architektur ist einfach und die Wände von Jagos Haus sind heute noch teilweise mit getrockneten Kuhfladen bedeckt, der als Isolierung dient.

Stromlieferungen bezieht Dschuta erst seit Herbst 2007. Eine Gaspipeline wurde zu Sowjetzeiten gebaut, die die althergebrachte Isolation des Dorfes beendete. Daneben ist der Ort einer der kältesten in Georgien. Es kommt vor, dass man hier bis zu acht Monate im Jahr durch Schneemassen von der Außenwelt abgeschnitten ist. Weil bisher kein Regierungsprogramm plant, die Strassen zu reparieren und zu sichern, scheint es, dass diese Situation auch in Zukunft so bestehen bleibt.

Nur Kartoffeln lassen sich hier ernten, denn Dschuta liegt zu hoch für den Anbau anderer Gewächse. Die Einwohner besitzen vor allem Kühe und produzieren Butter und Käse. Andere Produkte werden von niedriger gelegenen Gebieten bezogen. In der Sowjetzeit fuhr man öfters nach Wladikawkas in Nordossetien, das nur etwa 60km entfernt liegt. Heute ist die russisch-georgische Grenze geschlossen, die Güter müssen daher erst vom mehr als 180 Kilometer entfernten Tbilissi nach Kasbegi gebracht werden, und dann nach Dschuta.

Die meisten Älteren im Dorf sind Hirten gewesen, erst „individuelle“ in ihrer Jugend, später „kollektive“. Als man die Schafherden zu Sowjetzeit kollektivierte, mussten Gruppen von Hirten Hunderte Kilometer mit mehreren Hunderttausend Tieren abwandern. Lagasa, Jagos Vater, begleitete diese riesigen Herden von Chewsuretien bis zum Kaspischen Meer in Dagestan.

Mit einem Fuß in der Tradition

Die Berge sind hier ein Synonym für harte Bedingungen. Zugleich haben sie aber auch länger als anderswo altüberlieferte Traditionen bewahrt. In Dschuta wird behauptet, dass die Stammeskleidung noch vor 30 Jahren getragen wurde. Bis in die Gegenwart hat sich, trotz dem Druck der orthodoxen Kirche in der georgischen Gesellschaft, der sonderbare Synkretismus der Chewsuren erhalten. Dieser steht übrigens in einem erstaunlichen Kontrast zu jenem Bild, das in den nationalen Vorstellungen die Chewsuren als verbissene Verteidiger des Christentums darstellt. Eigentlich existieren in Chewsuretien kein Klerus und keine Kirche, sondern Heiligtümer, wo gemischt Heiligen-, Kreuz- und Ahnenkult sowie animistische Rituale durchgeführt werden.

Heute noch versammeln sich die Männer in Chewsuretien für religiöse Feste an einem heiligen Ort außerhalb des Dorfes, oft in einem von Steinen umringten Raum, manchmal in einer Hütte. Frauen dürfen diesen Raum nicht betreten, denn durch sie würde der Ort „unrein“. Sie feiern ihrerseits manchmal in der Dorfschule oder in einem anderen Gemeinschafts-Raum. Im Heiligtum sitzt der Dorfälteste dem Kult vor. Seine Aufgabe ist, Gebete in Form von Trinksprüchen aufzusagen.

Bis zur Sowjetzeit haben die Gemeinden ohne feste Hierarchie gelebt. Der Chewisberi, der Stammesälteste, saß dem Kult und der Kriegsführung vor. Dieser Status hat sich bis heute beim Ritual erhalten. Nach dem religiösen Dienst wird ein Schaf, unter manchen Bedingungen auch ein Rind geopfert. Dann wird zusammen gefeiert; das geschlachtete Tier gegessen, selbst gemachter Schnaps oder Bier getrunken. Bei jedem Fest sind zwei Familien für die Organisation und die Versorgung mit Lebensmitteln zuständig. Das finanzielle Gewicht des Fests fällt also jedes Jahr auf andere Familien, so dass jede genug Zeit hat, für das nächste von ihr organisierte Fest zu sparen.

Der orthodoxe Klerus aus anderen Regionen Georgiens sieht diese in Chewsuretien überlebenden heidnischen Traditionen nicht gern. Besonders in der Nachbarregion Chewi, die eine spezifische orthodoxe Identität kultiviert: Ilja II, der Patriarch der georgischen orthodoxen Kirche, stammt aus dem Dorf Sno, das weniger als 15km von Dschuta entfernt ist. Orthodoxe Priester versuchen in Chewsuretien, wie im benachbarten Berggebiet Tuschetien „Entheidnisierungs-Kampagnen“ durchzuführen. Sie besetzen Orte wie den Aul Schatili, die von der nationalen Mythologie verehrt werden. Jedoch scheinen sie bis jetzt wenig Anklang unter den Berggemeinschaften gefunden zu haben.

Moderne Aspekte

Heute wohnen viele Familien aus Dschuta in Tbilissi, vor allem in den Vororten der Hauptstadt. Sie verbringen dort die schlechte Saison und kehren am Ende des Frühlings bis zur Mitte des Herbstes nach Dschuta zurück. Einige aber verbringen hier das ganze Jahr und horten vor dem ersten Schnee Mehl, Salz und Zucker, um die 6 bis 8 Monate Isolation durchhalten zu können. Nach der Eisschmelze und kurz vor dem Winter sind es riesige Wagenkolonnen, die aus Kasbegi, dem Hauptort von Chewi, und sogar aus Tbilissi nach Dschuta fahren, um die Einwohner zu versorgen. Zum Transport benutzt man bis zum Eingang des Dorfes Minibusse, die trotz des extrem schlechten Zustands der Strasse hochfahren können, und sowjetische Jeeps der Marke „Niwa“. Für die unbefahrbare Strecke im Dorf muss man die Waren dann auf Eselrücken umladen.

Wegen der nahen Grenze zur russischen Föderation wurde Chewsuretien in den 1990er Jahren stark militarisiert. Grenzen zu Tschetschenien in Schatili, zu Inguschetien in Dschuta: Wegen der nord-kaukasischen Konflikte wurde Chewsuretien fast gelähmt. Bis 2005 brauchte man eine Erlaubnis des Verteidigungsministeriums, um dorthin fahren zu können. Die Situation hatte sich nach dem russischen Sieg in Tschetschenien gelockert. Doch der Krieg mit Russland im August 2008, obwohl er Chewsuretien nicht direkt betraf, hat gezeigt, dass keine Grenze in Georgien für ganz sicher gehalten werden kann. Jetzt herrscht wieder Spannung an der russischen Grenze, die Touristen sind verschwunden, ebenso die Trucks mit russischen, belorussischen und ukrainischen Kennzeichen. Die Entwicklung Chewsuretiens ist heute mehr denn je von den Verhältnissen zwischen den beiden Ländern und von der Entwicklung der Süd-Ossetien-Frage abhängig.

Jedoch stellt die Grenze auch eine wertvolle Ressource für Chewsuretien dar, denn die meisten jungen Einheimischen arbeiten als Grenzposten. Die Überlegung des Verteidigungsministeriums, keine Einheimischen mehr als Grenzposten anzustellen, um lokale Korruption zu vermeiden, hatte viele Ängste in der Region hervorgerufen. Solange eine solche Entscheidung von Tbilissi nicht getroffen ist, stellt die Armee jedoch als Arbeitsgeber, aber auch mit ihren modernen Wagen und dem notwendigen Equipment den besten Partner für die Einwohner dar, um die Strassen von Lawinen zu räumen, einen feststeckenden Traktor zu befreien oder einen Nachbarn ins nächste Dorf zu fahren.

Der Einstieg dieser abgeschiedenen Region in die Modernisierung des 21. Jahrhunderts geht aber manchmal über unerwartete Wege. Auf der nordkaukasischen Seite Hoch-Chewsuretiens, in der Region, die in den 1950ern entvölkert wurde, und wohin nur manche Familien Ende der 1970er zurückgekehrt sind, gibt es keinen Empfang für Mobiltelefone. Im niederen Chewsuretien dagegen, auf der Bergseite, die in Richtung Tbilissi zeigt, schreitet die technische Zentralisierung langsam voran. Sendemäste wurden aufgestellt. Trotzdem hat Schota Arabuli, der in Korscha in Nieder-Chewsuretien wohnt, einen seiner Söhne in die Internatsschule von Schatili geschickt, die nur von Juni bis Oktober, und nur mit Vierradantrieb mit einer Fahrtzeit von 3 bis 4 Stunden erreichbar ist - weil Schatili, am äußersten Ende von Georgien, Internet per Satellit empfängt!

Bis zum August-Krieg kamen jedes Jahr immer mehr Touristen nach Chewsuretien. Wenn ab jetzt der Frieden erhalten wird, sehen die Chancen gut aus, dass dieser Trend noch zunimmt. Er würde andere Perspektiven für diese weit abgelegene Region in Georgien eröffnen.

mercredi 16 juillet 2008

Villages de Khevsourétie : entre archaïsme et XXIème siècle

Article paru dans caucaz.com, édition du 02/07/2008
Par Nicolas LANDRU à Djouta, Chatili

© Nicolas Landru, oratoire en Khevsourétie

Djouta est un petit village d'une trentaine de familles. Il se trouve au coeur des massifs orientaux du Grand Caucase géorgien qui culminent au Mont Kazbek (5033m), sur le versant nord de la chaîne, à 7 kilomètres de la frontière Ingouche (Fédération de Russie). A 2200 mètres d'altitude, c'est le deuxième lieu habité le plus haut d'Europe - si l'on y est bien en Europe -, après Ouchgouli en Svanétie, Géorgie orientale. Perché tout en haut d'une profonde vallée, Djouta se trouve aux confins des régions géorgiennes historiques de Khévie et de Khevsourétie. Au-dessus du village, il n'y a plus âme qui vive, et les seules traces de civilisation que l'on y trouve sont des sanctuaires de pierres sèches, petits oratoires aux confins du christianisme et du paganisme.

Coupé de la Khevsourétie proprement dite par le massif de Tchaoukhi (3842m) et relié par la route à Stépantsminda (Khazbégui), chef-lieu de la Khévie, Djouta est habité par des Khevsoures, groupe clanique à part en Géorgie. Au village, il serait inutile de demander à parler à Monsieur Arabouli, car tous les habitants s'appellent Arabouli, nom vraisemblablement d'un ancêtre commun. Ailleurs en Khevsourétie, ce nom est omniprésent.

Les Khevsoures, entre mythes et réalité

Les Khevsoures - environ 700 familles en tout - sont un groupe à part parmi les Géorgiens, idéalisés par le romantisme national comme garants de l'identité et de la foi géorgiennes, vus en guerriers portant de curieuses cottes de mailles de croisés, portant haut la croix orthodoxe, combattant incessamment musulmans Tchétchènes, Perses ou Daghestanais. Et détenteurs de traditions païennes jamais éteintes, ils auraient conservé l'âme des antiques géorgiens même à travers le Christianisme.

Le poète géorgien du XIXème siècle Vaja Pchavéla, lui-même originaire de la Pchavie attenante à la Khevsourétie, chantait leur bravoure et leur amour de la nature. Mais dans les années 1950, alors que le « communisme national » lançait un renouveau de la construction nationale et déterrait le mythe du pur Khevsoure pour le public de Tbilissi, la moitié de la Khevsourétie était « déportée » vers des régions de plaines, la Kakhétie, la Kvémo Kartlie ou Tbilissi. L'industrialisation massive avait besoin de bras pour faire marcher usines et kolkhozes alors sorties de terre au milieu de la steppe – et aujourd’hui presque entièrement ruinées. De plus les turbulents Khevsoures, jamais réellement domptés par une autorité extérieure à leurs communautés, posaient des problèmes de soumission au régime soviétique. Antagonisme entre action politique et propagande, le régime ne semblait guère s'en soucier. Le village de Chatili, un Aoul médiéval (village fortifié du Nord Caucase), devenait l'icône de la Géorgie des montagnes à travers le cinéma, juste après que ses habitants en étaient arrachés.

A Djouta, géographiquement en Khévie, la population n'a pas été déportée. Mais ce n'est pas un hasard si Iago, homme du village éduqué à Khazbégui puis à Tbilissi qui tente de reconvertir le village dans le tourisme, a épousé une Khevsoure du sud de la Kakhétie, où la famille de celle-ci avait été déportée dans les années 1950. Ce scénario est répandu : les Khevsoures épousent des Khevsoures, et dans les familles déportées, on essaiera souvent de marier sa fille à un homme ayant gardé un pied d'attache en Khevsourétie.

Des conditions de vie austères

La population restée quant à elle dans les montagnes n'a jamais eu la vie facile. Le grand-père de Iago, berger, a été emporté dans une avalanche. L’enfance de Iago s'est passée coupée du monde, sans électricité, dans une maison où bêtes et hommes se côtoyaient. Architecture frugale, les murs de sa maison sont en partie recouverts de bouse de vache séchée en guise d'isolation.

Djouta ne possède l'électricité que depuis l'automne 2007. Un pipeline acheminant du gaz y avait été installé à l'époque soviétique, sortant le village de son isolement ancestral. L'un des endroits les plus froids de Géorgie, il peut être coupé du monde jusqu’à 8 mois de l'année, pris dans les neiges. Aucun programme gouvernemental ne prévoyant de réparer et de sécuriser les routes, cette situation semble devoir continuer à l’avenir comme auparavant.

La pomme de terre est la seule récolte envisageable à Djouta, trop haut pour d'autres cultures. Les habitants possèdent avant tout des vaches, produisent beurre et fromage. Les autres produits sont acheminés des terres plus basses. A l’époque soviétique, on se rendait à Vladikavkaz en Ossétie du Nord, qui n’est jamais qu’à une soixantaine de kilomètres. Mais maintenant, la frontière russo-géorgienne étant quasiment close, on achemine les biens de Tbilissi à Khazbégui (plus de 180 km), puis de Khazbégui à Djouta.

Bien des anciens du village ont été bergers, « individuels » dans leur jeunesse, puis « collectifs » à l'époque soviétique, lorsque les troupeaux de moutons étaient collectivisés, et que plusieurs bergers devaient parcourir des centaines de kilomètres avec des centaines de milliers de bêtes. Lagaza, le père de Iago, accompagnait ces immenses troupeaux depuis la Khevsourétie jusqu’à la Mer Caspienne au Daguestan.

Un pied dans les traditions

Porteuses de rudes conditions de vie, les montagnes ont aussi maintenu plus longtemps qu'ailleurs d'ancestrales traditions. Jusqu'à il y a une trentaine d'années, le costume « tribal » aurait encore été porté à Djouta. Aujourd'hui encore, malgré la pression de l'église orthodoxe parmi la société géorgienne, le curieux syncrétisme des Khevsoures s'est maintenu, en contrastant d'ailleurs singulièrement l'image des défenseurs acharnés du christianisme qui colle aux Khevsoures dans les représentations nationales. Ces derniers n'ont pas de clergé, pas d'église, mais des lieux sacrés, où se mélangent culte des saints, de la croix, des ancêtres, et rites animistes.

Lors de festivals religieux, les Khevsoures se rassemblent dans le lieu sacré du village, souvent une cabane entourée de pierre à l'extérieure du village. Les femmes s’y voient interdites, elles « amèneraient l’impureté dans ce lieu ». Elles vivront le festival de leur côté, rassemblées dans l'école ou dans un autre espace commun. Dans le lieu sacré, c'est l'Ancien du village qui préside au culte, porte des toasts en guise de prière.

Jusqu’à l’époque soviétique, les communautés vivaient sans hiérarchie fixe ; le Khévisbéri, l’Ancien de la tribu ou de la confédération tribale, présidait au culte et aux choses militaires. Ce statut de l’Ancien s’est symboliquement conservé lors des rituels. Après son office, on sacrifiera un mouton - voire un boeuf dans certaines circonstances. Puis on festoiera ensemble, se délectant de l'animal sacrifié et buvant la gnôle ou la bière fabriquées sur place. A chaque festival, deux familles sont responsables de l'organisation et de l'approvisionnement en denrées. Le poids financier de la fête pèse ainsi tour à tour sur différentes familles, qui ont aussi le temps d'économiser pour le prochain festival qu’elles devront organiser.

Le clergé orthodoxe d'autres régions de Géorgie ne voie pas d'un bon oeil la survivance de ces traditions païennes en Khevsourétie. A commencer par la Khévie voisine, à l’identité très orthodoxe : le patriarche de l'église géorgienne, Illia II, est originaire du village de Sno, à moins de 15km de Djouta. Les orthodoxes tentent, comme dans la Touchétie voisine, de mener des campagnes de "dépaganisation" de la région. Ils investissent des lieux vénérés par la mythologie nationale, comme l’Aoul de Chatili. Mais ils semblent pour l'instant avoir trouvé peu d'écho parmi ces communautés montagnardes qui vivent encore repliées sur elles-mêmes en vivant leurs traditions ancestrales, et qu'aucune autorité extérieure, pas même les soviétiques, n'ont réussi à pleinement soumettre. Reste à voir si la construction nationale qui se déroule de nos jours en Géorgie n’aura pas un jour raison de ces particularismes.

Des aspects résolument modernes

Aujourd'hui, une bonne partie des familles de Djouta, dont les jeunes sont établis à Tbilissi - et surtout dans ses banlieues -, passe la mauvaise saison dans la capitale géorgienne, puis remontent à Djouta de la fin du printemps à la mi-automne. Certaines, néanmoins, passent toute l'année ici, et font le plein de farine, de sel ou de sucre avant les premières neiges, pour pouvoir tenir les 6 à 8 mois d'isolement. A la fonte des neiges et avant l'arrivée de l’hiver, c'est tout un convoi qui s'achemine vers Djouta depuis Khazbégui, le chef-lieu de Khévie, et même depuis Tbilissi, pour approvisionner ses habitants. En minibus qui pourra y grimper malgré l'état désastreux de la route ou en jeep soviétique "Niva" jusqu'au bas du village, vers l'école ; puis à dos d'âne à travers le village qui s’étale sur une pente raide.

La proximité de la frontière de la Fédération de Russie a engendré une forte présence militaire en Khevsourétie. Frontière Tchétchène à Chatili, Ingouche à Djtoua : les conflits nord caucasiens des dernières décennies ont militarisé la région jusqu'à la paralyser. Jusqu'en 2004-2005, le visiteur devait demander une permission au ministère de la défense pour pouvoir s'y rendre. Mais l'armée Russe a vaincu la guérilla tchétchène et la situation s'est apaisée. A présent, la frontière est pour les Khevsoures une ressource : la plupart des jeunes des villages frontaliers travaillent comme gardes-frontières. Sans cela, en Khevsourétie, la situation serait incomparablement plus difficile.

L'éventualité récemment évoquée par le ministère de la défense de ne plus employer des locaux (pour toutes les raisons d'interférences, de cooptation ou de corruption que l'on peut imaginer) à ces frontières, mais d'envoyer des soldats « centraux », a créé de forts remous dans la région. Mais ces projets semblent s'être enlisés, et pour un temps au moins, la région pourra vivre de l'activité militaire. D'autant que possédant des véhicules modernes et tout l'équipement nécessaire, l'armée est un allié incomparable des habitants pour dégager les routes bloquées par les avalanches, dépanner les tracteurs enlisés ou amener un voisin d'un village à l'autre.

Mais la pénétration du XXIème siècle et de la modernisation qui l’accompagne dans cette région reculée du Caucase prend parfois des voies insoupçonnées. Côté nord Caucase en haute Khevsourétie, région vidée de ses habitants dans les années 1950 où quelques familles seulement sont retournées s’établir à partir de la fin des années 1970, le téléphone portable ne passe pas. Alors qu'en basse Khevsourétie, qui s'étale sur le versant donnant sur Tbilissi et qui est toujours reliée à la capitale, la centralisation avance à petit pas et les relais téléphoniques ont été installés. Pourtant, la famille de Chota Arabouli, qui vit à Korcha en basse Khevsourétie, a envoyé l'un de ses fils en internat à l'école de Chatili, en haute Khevsourétie, à quelques 3 ou 4 heures de 4x4 par une route praticable seulement entre juin et octobre... Parce qu'à Chatili, aux confins de la civilisation, on reçoit Internet par satellite !

Reste que la Khevsourétie accueille chaque année un peu plus de touristes, qui ouvrent d’autres perspectives à cette région qui contient encore des systèmes de valeurs contrastés et renvoyant à des époques différentes.

vendredi 20 juin 2008

Djouta, deuxième village le plus haut d'Europe

A la frontière entre les régions historiques de Khévie et de Khevsourétie, Djouta est, à 2200 mètres d'altitude environ, le plus haut village de l'est de la Géorgie, le deuxième plus haut de Géorgie après Ouchgouli en Svanétie, et par conséquent le deuxième plus haut d'Europe - si l'on considère cette partie du monde comme étant en Europe.

Djouta se trouve sur le versant nord de la chaîne du Grand Caucase, à une vingtaine de kilomètres de Stépantsminda, anciennement Khazbégui, la bourgade la plus importante des hautes montagnes géorgiennes. Il se trouve au pied des massifs du Tchaoukhi (3882m) et du Charil (4456m), à l'est du massif du Kazbek (5033m). Le village est également situé à 7km de l'Ingouchie, en Fédération de Russie.

Ce village rustique est fait de maisons de pierre sèches en partie couvertes de bouse de vache en guise d'isolation ; on utilise ces dernières également pour chauffer. Il y a une peite école à Djouta, ainsi qu'un point militaire.


Djouta est peuplé d'une trentaine de familles de Khevsoures, un groupe clanique ou subethnique particulier en Géorgie, célébré par les canons de la culture nationale comme "montagnards des montagnards", garants de l'âme géorgienne.


A ce qu'on dit jamais entièrement soumis à une autorité extérieure, même à l'époque soviétique, les Khevsoures pratiquent un christianisme fort empreint de paganisme, sans prêtres ni églises, et possèdent des "lieux sacrés" où le village s'assemble lors de festivals ; on y sacrifie des moutons, l'Ancien du village y donne le culte, priant les saints, la nature et les ancêtres. Bien que le traditionnalisme des Khevsoures ait fortement décliné, certains rituels se pratiquent toujours et ces festivals sont toujours les évènements majeurs de la vie du village.


Djouta est coupé du monde 6 à 8 mois dans l'année. Une partie des habitants passe l'hiver à Tbilissi, mais certains s'approvisionnent à l'automne pour rester au village. Seule la pomme de terre pousse à Djouta ; l'élevage bovin y est pratiqué et on y produit beurre et fromage. Le reste doit être acheminé sur la mauvaise route en provenance de Khazbégui.


Les soviétiques avaient installé un gazoduc qui fonctionne encore, sortant le village de son isolement ; plus récemment, l'installation d'une ligne électrique à l'automne 2007 a sensiblement amélioré les conditions de vie des habitants.




En dehors de l'agriculture de subsistance, les habitants vivent en partie de la frontière Russe : certains hommes du village travaillent comme gardes frontières dans l'armée géorgienne.


Le tourisme est sans doute l'avenir économique de ce village idéal pour les activités de montagne ; Iago Arabouli, qui vit moitié à Tblissi, moitié à Djouta, a fait de sa maison une maison d'hôtes et espère voir le nombre de visiteur s'agrandir d'année en année. A Djouta, il vaut mieux chercher Iago par son prénom que par son nom de famille : tout le village s'appelle Arabouli!


Iago Arabouli et son père Lagaza


Djouta est à la lisière de la civilisation. Au-dessus règnent le minéral et la maigre faune et flore des hauts alpages.

Toutes les photos : © Nicolas Landru