© 37.co.yu
Im Jahr 2002 stellte Vilnius im Rahmen des Projektes „Trainings- und Ausrüstungsprogramm Georgien“ (engl. Georgia Train and Equip Program – GTEP) materielle militärische Hilfe in Höhe von 100.000 US-Dollar für Georgien bereit. Dieses Programm, das vor vier Jahren gestartet und von Amerika unterstützt wurde, zielte hauptsächlich darauf, die georgischen Streitkräfte unter dem Vorwand des Antiterrorismuskampfes zu stärken. Heute verfolgt Litauen weiterhin aus nächsten Nähe die georgische Sicherheitspolitik. Als starkes Zeichen dieser baltisch-kaukasischen Zusammenarbeit hat Vilnius im letzten Herbst den Posten eines Militärattachés für den Südkaukasus in Tbilissi eingerichtet, der von Oberstleutnant Albertas Charzevskis besetzt wird. Ein Interview.
Die georgischen Medien haben über die Lieferung zweier Militärschiffe Litauens an Georgien sowie über die Ausbildung georgischer Offiziere an der Militärakademie von Vilnius berichtet. Was ist an diesen Berichten dran?
Was die Militärschiffe betrifft, so hat Litauen offiziell nie eine solche Hilfe angeboten, und diese Frage wurde nie offiziell diskutiert. Daneben ist Litauen der Meinung, dass die militärische Ausbildung eine Priorität für alle Staaten darstellt, die ihre nationale Verteidigung reformieren. Deshalb bieten wir seit 2003 jedem der drei südkaukasischen Länder – Armenien, Aserbaidschan und Georgien – zwei Kurse für ausländische Kommandanten und zwei Englischprogramme an der litauerischen Militärakademie an.
Solche Ausbildungen wurden auch der Ukraine, Moldawien und den Balkanländern angeboten.Daneben finanziert Litauen das Studium eines georgischen, eines armenischen und eines aserbaidschanischen Offiziers an der Baltischen Verteidigungshochschule in estnischen Tartu.
Vor kurzem wurde der Posten des litauischen Militärattachés eingerichtet. Kann man dies als Zeichen eines wachsenden und dringlichen Interesses Litauens für Georgien sehen?
Die Zusammenarbeit zwischen Litauen und Georgien in Verteidigungsfragen hat 2002 mit der Unterzeichnung eines bilateralen Abkommens für militärische Zusammenarbeit angefangen. Die Hauptidee einer Kooperation mit Georgien, Armenien und Aserbaidschan bestand darin, eine Zusammenarbeit zwischen dem Baltikum, dem Südkaukasus und den NATO-Mitgliedern zu starten. Dies sollte den südkaukasischen Republiken durch die Annahme euro-atlantischer Standards helfen, sich zu stabilisieren und ihre Verteidigungssysteme zu reformieren. Da sich die Zusammenarbeit zwischen unseren Verteidigungsinfrastrukturen weiter entwickelt und immer enger wird, wurde die Stelle eines Militärattaché eingerichtet.Georgien hat seine Ansprüche, der euro-atlantischen Gemeinschaft beizutreten, deutlich signalisiert. Da wir über nützliche Erfahrungen in diesem Bereich verfügen, denken wir, dass es unsere Pflicht ist, diesen Prozess zu begleiten und die Georgier zu unterstützen.
Hat Litauen ähnliche Abkommen mit Aserbaidschan und Armenien abgeschlossen?
Litauen hat 2002 tatsächlich bilaterale Abkommen über militärische Zusammenarbeit mit Armenien und Aserbaidschan unterzeichnet. Wir führen jährliche bilaterale Programme im Bereich der Sicherheit und Verteidigung mit den drei südkaukasischen Ländern durch, und wir sind am Zentralbüro für den Südkaukasus (engl. South Caucasus Clearinghouse – SCCH) aktiv beteiligt. Das Ziel dieses Büros ist es, die internationale militärische Hilfe für diese Länder effektiv zu koordinieren.
Aucun commentaire:
Enregistrer un commentaire